Juckreiz Unterarm. Frau kratzt sich.

Flöhe beim Menschen: kleine Insekten, große Wirkung

Flöhe von Hunden und Katzen – eine Plage, mit der sich viele Tierhalter schon beschäftigen mussten. Die kleinen Blutsauger sind weit verbreitet. Was viele nicht wissen: Von den Flöhen der Tiere können auch Gesundheitsgefahren für Menschen ausgehen. Der beste Schutz ist, Haustiere und Haushalt flohfrei zu halten.

Hunde- und Katzenflöhe haben das ganze Jahr über Saison. Die Vierbeiner fangen sich die Plagegeister oft draußen im Freien ein. Und sind Flöhe erstmal im Haus, beginnt ein ständiger Floh-Kreislauf, in dessen Verlauf sich die verschiedenen Entwicklungsstadien der Flöhe überall dort verbreiten, wo sich die Haustiere gerne aufhalten. Dann ist der Weg zum Menschen nicht weit.

Der häufigste Floh bei Haustieren ist der Katzenfloh. Er besitzt keine unbedingte Wirtsspezifität und kann daher vom Tier auch auf den Menschen übergehen. Der eigentliche Menschenfloh (Pulex irritans) ist dagegen in Mitteleuropa selten geworden.

Flöhe effektiv bekämpfen – für Mensch und Tier

Menschen werden besonders dann von Flöhen befallen, wenn aufgrund eines starken Befalls sehr viele Flöhe vorhanden sind. Dabei können verschiedene Krankheitserreger auf den Menschen übertragen werden und gesundheitliche Probleme verursachen. Fachleute sprechen in derlei Fällen von Zoonosen.

Um die Haustiere von den Plagegeistern zu befreien und damit einen Übergriff von Flöhen auf Menschen zu verhindern, sollten alle Tiere eines Haushalts mit geeigneten Antiparasitika behandelt werden. Bei einem Flohbefall sollte die Bekämpfung einen Zeitraum von 2 bis 4 Monaten in Anspruch nehmen.Dies gilt sowohl für Hunde als auch für Katzen.

Damit die häusliche Umgebung wieder flohfrei wird, reicht es in der Regel nicht aus, gegen die erwachsenen Flöhe vorzugehen, die auf dem Tier leben. Diese machen nur ca. 5 Prozent der gesamten Flohpopulation aus! Die weiteren 95 Prozent setzen sich aus Eiern, Larven und Puppen zusammen und befinden sich in der Umgebung des befallenen Haustiers. Daher muss diese mitbehandelt werden: besonders die Lieblingsplätze der Vierbeiner wie Sessel, Sofa, Korb oder Lieblingsdecke sind betroffen und sollten gründlich abgesaugt oder gewaschen werden. Zudem kann bei starkem oder wiederkehrendem Befall eine Umgebungsbehandlung mit einem Fogger oder Spray* sinnvoll sein.

Die Pest und der Floh

Rattenflöhe oder nach neueren Untersuchungen Menschenflöhe sind im Mittelalter für die Übertragung des Bakteriums Yersinia pestis verantwortlich gewesen. Dieses verursacht beim Menschen die berüchtigte Beulenpest. Als „Schwarzer Tod“, wie die Pest auch genannt wurde, raffte sie im 14. Jahrhundert rund ein Drittel der europäischen Bevölkerung dahin. Heutzutage treten laut Weltgesundheitsorganisation WHO weltweit ungefähr 1000 bis 2000 Pestfälle im Jahr auf – vor allem in Tansania, Madagaskar, Teilen der USA und in der Mongolei. Die Krankheit kann inzwischen mit Antibiotika behandelt werden.

Welche Krankheiten können Flöhe auf den Menschen übertragen?

Wenn Flöhe Menschen stechen, macht sich das in aller Regel durch Juckreiz und charakteristische Hautveränderungen bemerkbar: punktförmige Rötungen oder Pusteln. Mehrere Stichstellen befinden sich meist in einer Reihe und bilden die so genannte „Flohstichkette“. Neben dem lästigen Juckreiz können beim Stich der Flöhe verschiedene Erreger auf Menschen übertragen werden.

Gesundheitsrisiken für Menschen durch Katzenflöhe:

  • Katzenflöhe, die auch beim Hund vorkommen, übertragen das Bakterium Rickettsia felis, das bei Menschen Fieber mit knotig-fleckigen Hautausschlägen auslösen kann.
  • Katzenflöhe können Bakterien der Gattung Bartonella henselae übertagen und die so genannte Katzenkratzkrankheit beim Menschen verursachen. Dabei bildet sich an der Flohstichstelle häufig eine rot-braune Papel, die eine Schwellung der Lymphknoten nach sich zieht. Die Infektion klingt meist folgenlos wieder ab. Besonders gefährdet sind Personen mit beeinträchtigtem Immunsystem.
  • Flöhe können Menschen mit dem Gurkenkernbandwurm (Dipylidium canium) infizieren und in seltenen Fällen eine Dipylidiasis auslösen. Das Besondere ist dabei, dass der Gurkenkernbandwurm nicht über den Flohstich übertragen wird, sondern durch eine versehentliche orale Aufnahme von Flöhen, die infektiöse Wurmstadien beherbergen. Betroffen sind vor allem Kinder, die in sehr engem körperlichem Kontakt zu ihren Haustieren stehen. Die Erkrankung bleibt meist symptomlos, gelegentlich zeigen sich Störungen des Verdauungstrakts. Nur bei massivem Befall kommt es zu stärkeren Symptomen. Eine Erkrankung beim Menschen wird mit Medikamenten gegen Würmer behandelt. Um eine Infektion mit Gurkenkernbandwürmern zu vermeiden, ist zum einen Hygiene im Umgang mit den Haustieren wichtig. Zum anderen ist eine konsequente Flohprophylaxe für Hund und Katze hilfreich.

Literatur / Hinweis

  1. Halos et al., Trends in Parasitology, May 2014, Vol. 30, No. 5

* Biozidprodukte vorsichtig verwenden. Vor Gebrauch stets Etikett und Produktinformationen lesen.